Bücher

Zeitalter ohne Bedürfnisse
Limbus Verlag, Innsbruck
erscheint Ende Februar 2024

Silvia findet ein Kind, nennt es Darko und erhält es am Leben. In der namenlosen Stadt in einer unbestimmten Zeit ist das eine besondere Herausforderung: Anhaltende Stürme zwingen unter die Erde, eine staatliche oder wirtschaftliche Ordnung gibt es nicht, auch kaum Kinder; die Menschen reparieren, was sie haben, und sie brauchen ab einem gewissen Alter nicht mehr zu essen – mit dem »Ausgleich« ist die Nahrungsaufnahme beendet.

Was bedeuten diese Rahmenbedingungen für das Zusammenleben? Wie gestalten Menschen mit ihrem unausweichlichen Hang zur Zerstörung wie zum Guten unter solchen Umständen ihr Dasein?
Diesem Setting stellt sich Erwin Uhrmann und entwirft in seinem unnachahmlichen, ebenso nüchternen wie unter die Haut gehenden Stil eine Dystopie, nein: eine Utopie, nein: eine Alternativweltgeschichte um Silvia, Darko, Ethel, Sofia, Rox und die Frage nach dem Sinn all dessen.


Gregor Mendel
Die Windhose vom 13. Oktober 1870
mit dem Essay “Die Ironie elementarer Ereignisse” von Erwin Uhrmann und Illustrationen von Johanna Uhrmann
Limbus Preziosen, 2020

Während der Bericht über die Brünner Windhose Mendels Faszination für die Mechanismen der Natur aufzeigt, skizziert Uhrmanns Essay ihn als Beobachter, Forscher – und Visionär.
Erkan Osmanovic, Literaturhaus.at

Ganz davon abgesehen, dass Erwin Uhrmanns Essay Leben und Werk Mendels aufschlussreich einzuordnen weiß, bemerkt man beim Lesen des Mendel’schen Vortrags schnell selbst, wie unterhaltsam der Mann zu schreiben weiß, der uns in der neunten Klasse mit Vererbungslehre hat quälen lassen.
Linn Penelope Micklitz, Kreuzer online, Leipzig

mendel_windhose

Mit seinen Entdeckungen auf dem Gebiet der Vererbungslehre schuf Gregor Mendel die Grundlagen für die moderne Genetik. Dass der Brünner Augustinermönch nicht nur Erbsen züchtete, sondern auch mehrere tote Sprachen beherrschte, Obstbäume und Blumen pflanzte und erforschte, Bienenzüchter und vor allem Meteorologe war, ist weniger bekannt. Mendel sammelte konsequent Messdaten über das Wetter, den Grundwasserspiegel, beobachtete Sonnenflecken und zog Rückschlüsse, mit denen er seiner Zeit voraus war.

Am 13. Oktober 1870 wurde Gregor Mendel Zeuge einer gewaltigen Windhose, die eine Schneise der Zerstörung durch Brünn zog. Wenige Wochen später präsentierte er den Mitgliedern des Naturforschenden Vereins einen Bericht über dieses Extremwetterphänomen. Mit nüchterner Sprache und rationaler Herangehensweise legt er darin seine Beobachtungen und Folgerungen dar, abergläubische Interpretationsansätze entlarvt er mit feiner Ironie und offenbart sich damit als moderner Denker. Ein sprachliches und wissenschaftliches Kleinod!

 


Toko
Roman, Limbus Verlag, 2019

Uhrmann webt ein in Raum und Zeit weit ausgreifendes Geflecht an Erzählsträngen, das sich keinem Genre eindeutig zuordnen lässt. Mal scheint die Geschichte ins Gruselige zu kippen, wie bei Stephen King, dann bringt eine Szene wie von Buster Keaton die Sache wieder ins Lot; auch mondäner Glanz à la Françoise Sagan dringt von der Côte d’Azur bis nach Irrlitz.
Wiener Zeitung, Peter Jungwirth

Von Steven Spielberg zu Michael Haneke – diese außergewöhnliche cineastische Reise kann man mit dem neuen Roman des Wiener Autors Erwin Uhrmann unternehmen. „Toko“ spielt in einem privat geführten Dinosaurierpark in der österreichischen Provinz und lässt zunächst an „Jurassic Park“ denken. Doch bald landet man in einem düsteren psychologischen Kammerspiel der ’emotionalen Vergletscherung’.
Wolfgang Huber-Lang, APA

Klug und vergnüglich geschrieben.
Manuela Reichart, rbb Kulturradio Lesestoff

Unaufdringlich geschliffen ist der Text, in dem es irrlichtert; in dem sogar noch Platz ist für den Wunsch, etwas zu hinterlassen, wenn man nicht mehr da ist.
Peter Pisa, Kurier

Ein guter Roman ist letztlich ein Saurierpark, aus dem man ausbrechen muss.
Helmuth Schönauer, Südtiroler Tageszeitung

Uhrmann_Toko_Umschlag_DownErich ist Literaturwissenschaftler und forscht als Experte für Weltuntergangsszenarien zu den Auswirkungen des Küstenschwunds in England; in wenigen Tagen wird er nach Bath reisen, wo er einen lange ersehnten Lehrauftrag angenommen hat. Den bevorstehenden Jahreswechsel will er allein im Ferienhaus seiner besten Freunde im abgelegenen Irrlitz verbringen. Aber kaum ist er angekommen, klopft die Betreiberin des benachbarten Saurierparks an die Tür. Sie sucht nach ihrem Hund Toko. Erich hilft ihr bei der Suche, aber allmählich kommt ihm der Verdacht, dass Toko vielleicht gar kein Hund ist und der Saurierpark ein Geheimnis birgt, das seine Pläne und sein Leben umzuwerfen droht.

 

 


Abglanz Rakete Nebel
Gedichte, mit Illustrationen von Julian Tapprich, Limbus Verlag, 2016

In knappen Strichen gelingt es ihm in seinen Gedichten Räume von verblüffender Plastizität entstehen zu lassen.
Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung

Zwischen praller, konkreter Realität – Schweiß, Hitze, Staub – und zartesten Assoziationen, die sich im Atemhauch auflösen, bewegt sich das Ich in diesen Gedichten, örtlich und zeitlich beweglich – wie modern!
Der Archäologe stochert im Alltag der Vergangenheit, Erinnerungen strecken ihre Finger in die Gegenwart, die gleichermaßen tröstlich wie verstörend sein kann, Löwen, Pferde, Roadrunner tummeln sich – erinnerte und vorgestellte, lebendige und tote –, denn vergänglich ist alles, nur Erinnerungen bleiben. Die Zukunft ist ungewiss, aber sie wird kommen, das ist gewiss. Immerhin, miepmiep.

 

 


Ich bin die Zukunft
Roman, Limbus Verlag, 2014

Es gibt vie­les zu ent­de­cken in die­sem Roman, neben der Dysto­pie, neben Musik und Bil­den­der Kunst, auch eine lange Liste an Lite­ra­tur, inklu­sive Comics. Für mich ist Ich bin die Zukunft schon jetzt die Ent­de­ckung des Jahres!
Kerstin Pistorius, Atalantes Historien

Uhrmann_Zukunft_DownEin Mann flüchtet in ein hoch gelegenes Berghaus in den Alpen. Niemand weiß, wohin Sebastian Leitner geht, als er nach einem Termin mit seinem Kreditsachbearbeiter den Entschluss fasst zu gehen. In dem Haus hoch in den Alpen quartiert er sich für einen Monat ein. Für die alte Bergwirtin ist er der einzige Gast. Aus dem einen Monat werden mehrere Jahre. Als die Hausbesitzerin stirbt, bricht der Kontakt zur Außenwelt ab. Während die karge Berglandschaft allmählich von Wiesen und Wäldern überwuchert wird und die Jahreszeiten sich in Sonnen- und Nasszeit ändern, breiten sich unten Wüsten aus und die Menschen verlieren Sicherheit und Schutz – die Welt geht zugrunde. Das Hochtal, in dem Leitner lebt, ist ein kleiner Garten Eden. Um zu überleben, züchtet er Tiere und baut Pflanzen an. Eines Tages taucht Mali, die Enkelin der alten Frau, mit ihrem edlen Freund Ludovigo im Berghaus auf.

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Der lange Nachkrieg
Roman, Limbus Verlag, Taschenbuch, 2016

Ein grandioses lyrisches Werk, welches uns durch den Nebel des Lebens führt und tief erschüttert.
Ingrid Reichel, etcetera

Uhrmann_Nachkrieg_TB_DownHectors Großtante Helene ist schon lange tot und er hat sie eigentlich auch kaum gekannt, aber plötzlich scheinen die Umstände ihres Todes im Pflegeheim von enormer Wichtigkeit zu sein. Hector – junger Akademiker, gut ausgebildet, eigentlich am Beginn eines erfolgreichen Lebens – beginnt Nachforschungen; aber vielleicht stürzt er sich nur in die Vergangenheit, um nicht sein eigenes Leben, das immer mehr zerfasert und verschwimmt, in die Hand nehmen zu müssen. Im Laufe eines heißen Sommers verliert Hector allmählich den Bezug zur Gegenwart und zu anderen Menschen – Carla ist ihm da keine Hilfe, und seine Mutter schon gar nicht.

 

 


Nocturnes
Lyrik/Kunstbuch (gemeinsam mit Moussa Kone), Literaturedition Niederösterreich, 2012

Ein faszinierendes Buch über die Schattierungen der Nacht.
Sebastian Gilli, Der Standard

41JKSIvUtqL._SX396_BO1,204,203,200_51 lyrische Texte von Erwin Uhrmann und 54 Zeichnungen von Moussa Kone. Als Gesamtkomposition beschreibt das Kunstbuch einen turbulenten, gefährlichen Verlauf der Nacht: Autobahnfahrten, Dämmerstunden, Albtraum-Episoden, klare, helle Momente, Ausflüge in entlegene Gebiete und weit hinein ins Sonnensystem, nebulös geschilderte Geheimnisse, Gewaltakte, Moritaten, Serenaden, Angstzustände, rauschhafte Erzählungen, verworrene Poeme.

 

 


Glauber Rocha
Erzählung, Limbus Verlag, 2011

Eine erzählte Rarität!
Helmuth Schönauer

21XoQCEZliL._SX244_BO1,204,203,200_Glauber Rocha erzählt feinnervig und mit Witz von einer Reise nach Lissabon, die eine Kunsteinkäuferin mit ihrem jungen Assistenten unternimmt. Dieser taucht ab in das Künstlermilieu von Portugals Hauptstadt, vor allem aber folgt er in den Ateliers und auf Partys den Spuren von Glauber Rocha. Über den brasilianischen Filmemacher und Begründer des cinema nôvo scheint niemand etwas zu wissen – bis es zu einem rätselhaften Erlebnis in einem verfallenden Haus in Sintra kommt, wo Rocha vor seinem Tod im Exil gelebt hat.

 

 

 


Der lange Nachkrieg
Roman, Limbus Verlag, 2010

Ein grandioses lyrisches Werk, welches uns durch den Nebel des Lebens führt und tief erschüttert.
Ingrid Reichel, etcetera

51F-Z5bnCqL._SX305_BO1,204,203,200_Hectors Großtante Helene ist schon lange tot und er hat sie eigentlich auch kaum gekannt, aber plötzlich scheinen die Umstände ihres Todes im Pflegeheim von enormer Wichtigkeit zu sein. Hector – junger Akademiker, gut ausgebildet, eigentlich am Beginn eines erfolgreichen Lebens – beginnt Nachforschungen; aber vielleicht stürzt er sich nur in die Vergangenheit, um nicht sein eigenes Leben, das immer mehr zerfasert und verschwimmt, in die Hand nehmen zu müssen. Im Laufe eines heißen Sommers verliert Hector allmählich den Bezug zur Gegenwart und zu anderen Menschen – Carla ist ihm da keine Hilfe, und seine Mutter schon gar nicht.

 

 


Ostseeatem
Kurzgeschichten, Reiseerzählungen, Lyrik, Essays (gemeinsam mit Alexander Peer), Wieser Verlag, 2008

Es ist also keine Postkartenidylle, über die der ‘Ostseeatem’ streift.
Daher kommt der Mythos vom geheimnisvollen Baltikum hier noch einmal ziemlich intakt davon.

Albert Gregor, Wiener Zeitung

417XD8V9S9L._SX323_BO1,204,203,200_“Beobachten besteht vor allem darin, wahrzunehmen, was man eben nicht zu sehen erwartet.” Dieses Zitat aus dem Buch Ostseeatem von Alexander Peer und Erwin Uhrmann steht stellvertretend für die Atmosphäre der literarischen Texte. Sich selbst erfinden ist der Charakter jeder Reise, jeder Begegnung. Die Ostsee verankert den geografischen Raum der Erzählungen. Vilnius, Riga und Tallinn spielen darin zentrale Rollen. Es ist kein Buch über das Baltikum, sondern ein Buch, das das Baltikum mitgeschrieben hat, wo der Mythos vom geheimnisvollen Baltikum lebt und intakt ist. Ironische und stimmungsvolle Reiseerzählungen, Geschichten von Suchenden, die dubiose Welt der Nachtklubs und der Gesetzlosigkeit, verworrene Familienpuzzles, essayistische Auseinandersetzungen mit den Wendejahren sowie Kriegs und Nachkriegsdramen finden darin genauso Platz wie das Gedicht Die Datschas, das noch einmal Mut macht, von einem vereinten Europa zu träumen.